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Energiekompromiss: Wenn der Löwe brüllt - Erdkabel kleistern den Trassenstreit nur zu / Die Debatte ist längst nicht zu Ende!
Datum: Freitag, dem 03. Juli 2015
Thema: Hamburg News


Weimar (ots) - Die Vernunft hat gesiegt, könnte man denken.

Doch bei genauem Hinsehen erscheint der Kompromiss beim Thema Stromleitungen einigermaßen faul.

Vor allem die Verbraucher werden den Mehraufwand zahlen müssen, den eine verstärkte Erdverkabelung mit sich bringt.

In Bayern wird man es sich merken, dass um des lieben Friedens willen durchaus nachgegeben wird, sobald der Münchner Löwe in Gestalt von Horst Seehofer nur laut genug brüllt.

Immerhin - auch Thüringen dürfte eine weitere Trasse erspart bleiben.

Zugleich haben die Koalitionsspitzen in Berlin eines hoffentlich gelernt: Wenn Projekte wie derartig große Überlandleitungen anstehen, dann sind die Zeiten vorbei, in denen man die Bürger schlicht überrumpeln konnte.

Der Blick mit der gesamtdeutschen Brille interessiert wenig, sobald man selbst unmittelbar betroffen ist.

Vor Ort - in der Nähe der geplanten Leitungen - ist die Basis des Widerstands breit und zieht sich quer über Parteigrenzen hinweg.

Das Überrumpeln der Bürger hat man anderswohin verlagert: auf Stromverbraucher im ganzen Land. Die werden die gestiegenen Kosten nämlich irgendwann bezahlen müssen - aber bis es soweit ist, dürften noch einige Jahre vergehen.

Sollte der Zorn des Volkes Verantwortliche für die hohen Kosten suchen, werden viele von ihnen nicht mehr in Amt und Würden sein.

Immerhin, der Ausbau der Netze kann auf diese Weise fortgesetzt werden - wenn auch zentrale Fragen ungeklärt bleiben.

Wie künftig mehr Strom völlig dezentral und ohne Anbindung ans Netz erzeugt, gespeichert und verbraucht werden kann, wird ausgeklammert.

Die Reserve in Gestalt von Kohlekraftwerken, die länger am Netz bleiben sollen, wird zudem jenen Wasser auf die Mühlen sein, die ohnehin bezweifeln, dass es bei den vielen neuen Leitungen darum geht, Strom aus Wind und Sonne zu transportieren.

Die Debatte ist längst nicht zu Ende.

Leitartikel von Florian Girwert

Pressekontakt:

Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/3062557, Autor siehe obiger Artikel.

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Doch bei genauem Hinsehen erscheint der Kompromiss beim Thema Stromleitungen einigermaßen faul.

Vor allem die Verbraucher werden den Mehraufwand zahlen müssen, den eine verstärkte Erdverkabelung mit sich bringt.

In Bayern wird man es sich merken, dass um des lieben Friedens willen durchaus nachgegeben wird, sobald der Münchner Löwe in Gestalt von Horst Seehofer nur laut genug brüllt.

Immerhin - auch Thüringen dürfte eine weitere Trasse erspart bleiben.

Zugleich haben die Koalitionsspitzen in Berlin eines hoffentlich gelernt: Wenn Projekte wie derartig große Überlandleitungen anstehen, dann sind die Zeiten vorbei, in denen man die Bürger schlicht überrumpeln konnte.

Der Blick mit der gesamtdeutschen Brille interessiert wenig, sobald man selbst unmittelbar betroffen ist.

Vor Ort - in der Nähe der geplanten Leitungen - ist die Basis des Widerstands breit und zieht sich quer über Parteigrenzen hinweg.

Das Überrumpeln der Bürger hat man anderswohin verlagert: auf Stromverbraucher im ganzen Land. Die werden die gestiegenen Kosten nämlich irgendwann bezahlen müssen - aber bis es soweit ist, dürften noch einige Jahre vergehen.

Sollte der Zorn des Volkes Verantwortliche für die hohen Kosten suchen, werden viele von ihnen nicht mehr in Amt und Würden sein.

Immerhin, der Ausbau der Netze kann auf diese Weise fortgesetzt werden - wenn auch zentrale Fragen ungeklärt bleiben.

Wie künftig mehr Strom völlig dezentral und ohne Anbindung ans Netz erzeugt, gespeichert und verbraucht werden kann, wird ausgeklammert.

Die Reserve in Gestalt von Kohlekraftwerken, die länger am Netz bleiben sollen, wird zudem jenen Wasser auf die Mühlen sein, die ohnehin bezweifeln, dass es bei den vielen neuen Leitungen darum geht, Strom aus Wind und Sonne zu transportieren.

Die Debatte ist längst nicht zu Ende.

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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/3062557, Autor siehe obiger Artikel.

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